Wassertemperatur 36° Lufttemperatur 38° in Aguas Caliente, Bolivien

Wassertemperatur 36° Lufttemperatur 38° in Aguas Caliente, Bolivien

24. August 2023 2 Von Stefan Paschmann

Ein warmes Bad, das weiß jeder, fördert die Durchblutung und sorgt für die Entspannung von Muskeln und Gelenken. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass der Metabolismus in Schwung kommt und die Entzündungswerte im Blut gesenkt werden. Wissenschaftliche Studien haben gar nach gewiesen, dass regelmässiges Baden vor Herzkrankheiten und Schlaganfällen schützen, also genau richtig für Rentner …;-)

Unser Hauptanliegen war Abkühlung, denn die Sonne brannte unerbittlich, es war schwül und heiß, eben tropisch in den Tropen. Klares sauberes Wasser, ein gemächlich über den Sandboden dahinfließend, ein Badeparadies … dachten wir. Doch die Abkühlung blieb das Paradies uns schuldig (Wassertemperatur 36° Lufttemperatur 38° in Aguas Caliente). In den letzten Tagen haben wir jede Gelegenheit genutzt, im Pool unsere Körper herunterzukühlen. Auch Pools die schon bessere Zeiten gesehen hatten, oder längere Zeit nicht von Blättern gereinigt wurden, egal Hauptsache Erfrischung.

Aguas Caliente war ein schönes Plätzchen um zu Verweilen, das Baden verschoben wir einfach auf die kühler Nacht und den frischen, frühen Morgen. Beides hatte seinen besonderen Reize, denn in der Nacht, bei spärlichen Licht und vielen Urwaldgeräuschen ist unterschwellig immer so ein bisschen Herausforderung und Abenteuer mit im Spiel. Wer weiß, welches Getier nachts auf die Idee kommt, ein warmes Bad zu nehme oder gar auf Beute zu lauern. Morgens sorgten der aufsteigende Wasserdampf für eine geradezu mystische Stimmung. Zusammen mit Elke und Martin (instagram: 2gs.ontour) verbrachten wir hier ein paar entspannte Stunden und überraschender Weise auch eine Regennacht.

Am nächsten Morgen ging es dann für uns weiter, in Richtung Santa Cruz. Unterwegs gab es doch tatsächlich noch Faultiere zu bestaunen…
Im Stadtpark von Cotoca, mitten im unten tosenden Wochenendmarktgetümmel (Faultiere hören und sehen schlecht) hingen sie im Baum, fast regungslos. Eines war, zur Verrichtungen seiner Notdurft auf den Boden herabgestiegen, das tun sie ca. alle acht Tage. Seine ökonomische Lebens- und Fortbewegungsweise ist quasi die Entschlüsselung der Langsamkeit. Denn ein Faultier wartet förmlich darauf, das Blüten und Blätter ihm von selbst ins Maul wachsen. In der Zwischenzeit, während sie warten, das ihre Nahrung das tut, was sie soll, schlafen sie etwa 20 Stunden am Tag. Eine für uns schöne Begegnung mit ein sehr, sehr langsamen Tier. Endlich ein Tier, das nicht sofort flüchtet, wenn wir es fotografieren wollten, ja sogar mit der Kamerazu flirten scheint …