Von der Küste in die Wüste
und dann noch im Kreis – in den Hochanden. Wir verließen das Valle de Elqui via La Serena und weiter zum Parque National Pingüino de Humboldt, wo wir sozusagen en passant, noch die Walbeobachtung mitnehmen wollten. Wo wir doch schon mal in der Nähe waren.
Was wir vorfanden, waren Delphine und Walabbildungen an den Hauswänden des Fischerdorfes, Knochenreste eines Wals im Hafen und „unwillige“, aber dennoch freundliche Fischer. Argumente: zu wenig Personen – Minimum 10 Personen pro Boot und sowieso viel zu windig. Ein von mir wirklich gutes Preisangebot als Verhandlungsbasis ging in Leere, es war nix zu machen.
Natürlich wir waren auch hier wieder zu spät für unser Vorhaben, denn die Walsaison war zu Ende, wie auch schon auf der anderen Seite (ja ich weiß es ist die Ostseite Südamerikas) der argentinischen Atlantikküste – aber versucht haben wir es, mit allen Mitteln…
Was wir auch noch am Strand vorfanden, waren Unmengen von in der Sonne getrockneten Algen – duftenden Algen, aus denen angeblich Shampoo und Kosmetika hergestellt werden – vielleicht mit der Note: „leicht fischige Meeresbriese“ 😉 Dafür war der Sonnenuntergang spektakulär und der Vollmondaufgang prächtig, also alles in allem, wie immer in den letzten Tagen.
Nach den nicht beobachteten Walen, zog es uns eher wieder in die reizarmen Berge und in die fischgeruchsfreie klare Luft. Auch weg vom Meeresrauschen (furchtbar immer dieser Naturlärm …:-) und auch weg vom Trubbel der Stadt – zugegeben Copiapo war eher angenehm, sympatisch, die Menschen sogar extrem freundlich und herzlich. Einige waren besonders gechillt und sehr interessiert an dem Lieblingslaster und unserer Reise. Dennoch, eine Stadt bleibt wuselig, es gibt viel Verkehr und eben viele Menschen. Ich dachte, wie wird das bloß werden, wenn wir wieder in Kölle sind?! Das wird viel Zeit brauchen sich umzugewöhnen.
Unsere Rundfahrt auf dem Altiplano in den Hochanden, ganz in der Nähe des geschlossenen Paso de San Franzisco war ein landschaftliches High light. Auf der Nordreise der Ruta 5, eine super Asphaltstraße, fuhr der Lieblingslaster rauf zur Laguna Verde 4458 M und über steilen katastrophen Wellblechgravel, der Ruta 601, auf der Südroute im Dunkeln wieder runter – eine Herausforderung für Mensch und Maschine.
…und wenn ihr glaubt, ihr wisst schon Bescheid, hier noch zwei Kleinigkeit aus der Rubrik „unnützes Wissen“:
Die Inkas legten ihre landwirtschaftliche Nutzfläche einst in Terrassenform an. Die spanischen Eroberer, die dies sahen, machten aus der Bezeichnung für diese Terrassenfelder, nämlich „andenes“, kurzerhand die Bezeichnung für das komplette Gebirge. So „entstanden die Anden“ 😉
Und noch was, ähnlich wie die Kartoffel stammt die Tomate aus Mittel- und Südamerika. Wer sonst als Christoph Kolumbus brachte 1498 die ersten Tomaten nach Spanien und Portugal. Bei den Urtomaten kommen dann wieder die Anden ins Spiel, denn hier wuchs sie einst und war nicht größer als Johannisbeeren.
Tomaten sind Obst und mit Tollkirsche (ner Droge!), Tabak (noch ner Droge!) und ja auch mit Kartoffel (keine Droge, vielleicht in Chipsform – dann doch wieder ne Droge! … ;-)) verwandt. Doch genug des unnützen Wissens und Schluss mit dem Geschwätz, hier sind wie immer eine paar handverlese Bilder …