Sternstunden

Sternstunden

2. Juni 2023 0 Von Stefan Paschmann

Für Sterngucker*innen, Esoteriker*innen und Pisco Liebhaber*innen ist das Valle del Elqui ein anziehendes Ziel. Denn hier gedeihen neben Feigen, Papaya, Zitrus- und vielen anderen Früchten eben auch die Pisco Trauben. Anders als beim Grappa (der wird aus Trester gebrannt) werden für den Pisco extra Trauben angebaut und das in diesem Tal sehr reichlich!

Dem Valle del Elqui sagt man mystische Kräfte nach, dementsprechend soll man auch häufig auf Menschen treffen, die sich mit den kosmischen Energien verbunden fühlen. Aussteiger haben hier ein zu Hause gefunden, genießen die „good vibrations“ und bieten Massagen, Yoga, esoterische Nachwanderungen und heiltherapeutische Dienstleistungen an. Die Häufigkeit von UFO Sichtungen ist im Tal deutlich höher als anderswo in Chile. Vermutlich ist da aber wohl ein bisschen zu viel Pisco im Spiel gewesen.

Eine der Hauptdörfer des Valle de Elqui ist Pisco Elqui das bis Anfang 1936 noch La Union hieß. Der Grund für die Umbenennung war, dass sowohl Chile als auch Peru behaupten, den Kultschnaps erfunden zu haben. Durch die Marketingaktion der Umbenennung des Ortes, gelang es den Chilenen, sich das Warenzeichen des hochprozentigen chilenischen Nationalgetränks zu sichern. Peru war zu langsam, stellte den Pisco aber zuerst her. So wurde der weltberühmte Cocktail Klassiker Pisco Sour, nur echt mit der Schaumkrone, in den 1920gern in der Bar Morris in Lima erfunden. 

Bei so viel Alkohol im Tal, mag man gar nicht glauben, dass in Paihuano, einem anderen Dorf des Tales, die Bewohner*innen mit im durchschnittlich 90 Jahren die längste Lebenserwartung des ganzen Landes haben.

Auch die Sternguckerinfizierten sollen hier auf ihre Kosten kommen. Denn in einer der klarsten Atmosphären der Welt, mit hoher Trockenheit, kaum künstliches Licht, an 350 wolkenlosen Tagen/Nächten, weil die hohen Anden die Wolken fernhalten, ist das Valle des Elqui der ideale Ort für dieses Nachthimmelspektakel – Nur nicht für uns, denn drei Tage vor Vollmond (den Sternhimmel sieht man/frau am besten bei Neumond)… und wahrscheinlich hatten wir auch noch einen der 15 verbliebenen „schlechten Tage“ erwischt. Jedenfalls war es leicht wolkig und damit entzog sich der Nachthimmel unserer  Betrachtung.  

Anbei wieder ein paar Bilder…