Sehnsuchtsberge…?!?

Sehnsuchtsberge…?!?

23. März 2023 6 Von Stefan Paschmann

…für mich ein klares JA …sicherlich aber nicht, um sie zu besteigen. Weit, weit, ganz weit außerhalb meiner Möglichkeiten. Sie anzuschauen, sich in ihre Nähe zu begeben, sie zu bestaunen, die Phantasie zu wecken und die Sehnsucht spielen zu lassen schon!

Fakten:

  • Cerro Torre (3133) für lange Zeit der am schwierigsten zu besteigende Berg der Welt. Ringsherum 800 m hohe Granitwände und auf der Spitze eine harte, pilzförmige Eis Haube, durch die man sich, wenn man auf den Gipfel will durchgraben muss!!. Ständige wechselnde, schreckliche und schlecht planbare klimatische Bedingungen – da hinauf, das muss man wirklich wollen und vor allem auch können, um es schlussendlich auch zu überleben.
  • Fitz Roy (3405) auch er gilt als „extrem schwierig“ aufgrund der senkrechten, glattpolierten und rutschigen, Platten, der extrem starken Winde und des schlecht einschätzbaren, rauen und instabilen Wetters. Er fordert ein Höchstmaß an technischem Know-how und körperlicher Leistungsfähigkeit von den Kletter*innen. 

Für uns bestand die Herausforderung darin, um 5 Uhr aufzustehen – das muss man/frau auch wollen… gegen 6 Uhr im Schein der Stirnlampe gings dann los in Richtung des ersten Aussichtspunktes. Wir fürchteten nicht rechtzeitig vor Sonnenaufgang anzukommen, darum legten wir einen Schritt zu. Mehr als rechtzeitig angekommen, warteten wir dann in der Morgenkälte auf die ersten warmen Sonnenstrahlen. Die gesammte Szenerien der beeindruckenden Bergkulisse wechselte fast übergnagsloses in eine phantastisches Farbenspektakel – wir waren einfach Glücksschweine. Der Ausspruch: „Ganz großes Kino“ kam mir in den Sinn, obwohl ich ihn gar nicht so gut finde …  

Weiter gings zum Aussichtspunkt  Laguna de los Tres Lagos (nachmittags dann mit hunderten anderen Bergbegeisterten – sieht man auf dem Bild nicht, ist geschickt fotographiert!) Nach unserer Rückkehr merkten wir die tausend Höhenmeter, 25 Km und 9 Stunden Gehzeit in unseren Körpern. Vor allem unsere Füsse wiesen bei der Inspektion Blasen auf, die wir unterwegs schon auf Schritt und Tritt gemerkt haben. Jetzt stillten wir noch schnell den Hunger und dann rief schon unser Bett nach uns.

Für die Füsse und den Körper gab es am nächsten Tag einen Tag „Blasen und Ruhepause“. 

Am dritten Tag ging es wieder früh raus, nicht ganz so früh – die Blasen schmerzten,  aber mit den „Gebirgscrocs“ gings super. Unser Ziel war die Laguna y Glaciar Torro (Cerro Torre). Zur Lagune mit beeindruckendem Blick auf die imposante Felsnadel. Wie man so was klettern kann – war mir ein Rätsel und nötigte mir Respekt ab. Heute waren es nur knapp sechshundert Höhenmeter und etwas mehr als 22 Km. Das Ergebnis für den Körper, fast das selbe,  hungrig und müde, doch dank der Berg-Crocs (ja, sie sind tatsächlich gebirgstauglich) keine Verschlimmerung der Blasen.

Peter Habeler, der österreichische Extrembergsteiger, sagte: „Gehen, sich bewegen, auf einen Berg steigen und wieder absteigen – das ist eine Parallele zum Leben – wie wahr…

Viel Spass beim schauen …