Schokolade aus Peru

Schokolade aus Peru

5. Oktober 2023 2 Von Stefan Paschmann

… zur süßen Verführung kommen wir noch…

Unser Einreiseindruck von Peru: abgesehn davon, dass das Zollhäuschen der kürzlichen einigungslosen verlaufenden politischen Auseinandersetzung zum Opfer gefallen ist und die sehr freundlichen Zollmitarbeiter nun in einem LKW sitzend ihre Arbeit verrichten mussten und das Internet regelmäßig vor Beendigung des Ausfüllvorgang der Einreisepapiere seine Aktivitäten einstellte, war es eine sehr einfache und unproblematische Perueinreise.

Ein Gefühl für Peru wollte sich zunächst noch nicht einstellen, waren wir doch noch erfüllt von den Eindrücken in Bolivien und dem noch nicht lange zurückliegenden Segnungsritual. Daher nur einig Schlagworte: stellenweise vermüllt und stelleweise aber auch sehr sauber, teuer, sehr umständlich fast schon diletantisch stellten sich die SIM-Kartenverkäufer an, sonst begegneten uns die Mensche sympathische, freundlich, eher introvertiert als extrovertiert ..

Ich war neugierig auf die Attraktionen Perus und da lag es nahe, gleich mit dem Titicacasees und den schwimmenden Inseln der Uros zu beginnen. Mir fiel der Vergleich zum 16mal kleineren Bodensee einen, auch dort gab es “Lebensinseln” in Form von Pfalbauten auf dem Menschen lebten und vermutlich auch Schutz fanden vor äußeren Gefahren. Denn ursprünglich begannen die Uros schwimmende Inseln zu bauen, um sich vor den kriegerischen Inkas in Sicherheit zu bringen.
Die Inseln bestehen aus einem im Seeboden verankerten Wurzelgeflecht auf dem mehrere Lagen Totora-Schilf aufgebracht werden. Das Schilf muss regelmäßig erneuert werden, damit kein Renovierungsstau entsteht (also die Insel nich weggammelt). Außerdem dient das Totora nicht nur zum Inselbau, sonder auch zum Hütten- Bootsbau und sogar zur Ernährung. Drohte Gefahr, lösten die Uros die Verankerung und zogen sich mit ihren Inseln auf den See zurück und gingen somit dem Ärger aus dem Weg. Der Klügere gibt eben nach, sehr vernünftig diese Uros.

Nach dem schwankenden Erlebniss erreichten wir Arequipa, eine Stadt die uns sehr gut gefiel. Nach unserem vergangenen “Einbrucherlebnis” hatten wir uns ja angewöhnt unser Bauchgefühl zu befragen, mittlerweile eine wichtiger Ratgeber, wenn wir uns in größeren Städten aufhielten. Bei der ‘Bauchbefragung’ ist Arequipa gut weggekommen.
Wir hatten auch mit den Free-Walking Touren gute Erfahrungen gemacht, diese Hoffung hatten wir hier auch. Der Schwerpunkt dieser Tour lag allerdings eindeutig auf den verschiedenen Einflüsse der unterschiedlichen Kulturen, den Religionen und auf die Architektur… schnell merkten wir, das dieser Bereich eher uninteressant für uns war, waren wir doch mehr an Menschen, Märkten und Geschichten aus dem Leben der Einheimischen interessiert. Der Guide bemühte sich redlich uns Kunst- und Kulturbanaus*innen vom Wert seines Wissen zu überzeugen… leider vergeblich…. Ausserdem sprach er ein Englisch, welches wir nicht verstanden, aber das muss nicht an ihm gelegen haben … 😉

Noch schlimmer war es mit unserer Foodtour. Nur ganz kurz: Guide kam zu spät, versuchte die Schuld dafür bei uns zu suchen, weil wir angeblich die falsche Telefonnummer hinterlegte haben und der neue Treffpunkt uns somit telefonisch nicht mitgeteilt werden konnte, er ignorierte unsere Bedürfnisse nicht auf den Markt gehe zu wollen (auf dem wir kurz zuvor schon waren), rante sehr flott, auf sein Handy starrend immer vorne weg und statt der vier versprochen Resaturants gab es nur drei ..! Für den Preis viel zu teuer, das geht viel besser …wir raten ab!

Unser Highlight war eindeutig unser Ausflug in die Welt der Schokolade … denn wir hatten einen sensationellen Nachmittag beim Schokoladen-Workshops mit Chaqchao: Tägliche 2x Workshops
Dauer: 2 Stunden und 15 Minuten
Preis: S./ 65
Adresse: Santa Catalina 204, Arequipa

Unser Reise beginnt mit der Kakaofrucht, ihrem Inhalt – den Kakao-Bohnen, die geröstet und geschält werden müssen. Aus den Schalen lässt sich Tee brühen, der meine Geschmaksnerven nicht erreichte. Weiter ging es mit Kakao-Butter, Zucker, Aromen und Schokolade, die keine ist, weil sie Null Kakao enthält – was alles so mit
Lebensmittelchemie möglich ist…! Zu Schluss stellten wir unsere eigene Schokopralinen mit verschiedensten Geschmacksrichtungen her. Die abschließende Lernerfolgskontrolle ergab für uns einen guten zweiten Platz (unsere Gruppe bestand aus zwei Paaren). Das ganze wurde sehr anschaulich mit viel Engagement für Kakao und Schokolade, witzig präsentiert. … Wir waren begeistert!

Mein Bild von Schokolade hat sich zwar sehr verändert, aber ich stehe immer noch nicht auf “bitter” (je höher der Kakao-Anteil, desto bitterer, desto weniger Zucker, desto gesünder und hochwertiger) und bleibe Milka, Rittersport, Lindor und Toblerone mit Zucker, Zucker, Zucker … treu, versprochen. Ich bin nicht nur ein Architektur- sondern auch noch Geschmacksbanause..;-)

Meine Empfehlung:

PISCO SOUR
3 Teile Pisco
1 Teil frischer Limettesaft
2 Teelöffel Zucker
5-6 zerstoßen Eiswürfel
1 Eiweiß
Optional: ein paar Tropfen Angostura

und nun ein paar “süße” Bilder