Fast zeitgleich …

Fast zeitgleich …

28. Januar 2023 0 Von Stefan Paschmann

Wer denkt, dass Köln und Brasilien die einzigen Karnevalshochburgen sind, liegt komplett daneben!

Während bei uns daheim in Kölle die Tollen Tage gerade mal von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag dauern, lassen sich die Montevideanos (Montevideos Einwohner*innen) nicht lumpen und feiern 40 Tage am Stück, bei durchschnittlich sagenhaften 30 Grad. Daher können hier auch ganz andere Kostüme beim Strassenkarneval getragen werden 😉

Der leidenschaftliche Trommeltanz Candombe steht dabei im Zentrum des Karneval-Marathons. Der Candombe ist eine ethnisch, rhythmisch und spirituelle Symbiose mit afrikanischen Wurzeln. Die kleinen, trippelnden Schritte der Tänzer*innen entstammen der Sklavenzeit . Denn leider wütete im 18. Jahrhundert auch in Uruguay der schreckliche Menschenhandel. Die Sklaven waren an den Füßen gefesselt, verloren ihre Identität, ihre Religion, ihren Namen, das Trommeln jedoch konnte man ihnen nicht nehmen.

In Montevideo, in den Straßen des Stadtviertel von Palermo, finden Candombe-Gruppen an vielen Abenden zusammen, um für das Battel, dem Desfile de las Liamadas, am 10. und 11. Februar zu proben, fast zeitgleich mit dem Start des Kölner Karnevals 2023.

Bemerkenswert war der herzliche Umgang bei der Begrüßung der etwas über hundert Akteur*innen der Candombe Gruppe untereinander. Alle kannten sich untereinander, nahezu jeder und jede wurde persönlich begrüßt, eine freundliche Umarmung, ein Kuss auf die Wange und ein paar nette Wort, wirkliche Begehung – und nicht sofort oberflächliches davon und zum Nächsten und zur Nächsten eilen, so läßt sich das Geschehen zusammen fassen und beschreiben. Schön mit an zu sehen.

Bei 30 Grad entwickeln wir heimatliche Gefühle…