GALAPAGOS TEIL 2

GALAPAGOS TEIL 2

6. Dezember 2023 0 Von Stefan Paschmann

Anahi, so hieß das Schiff auf dem wir gebucht hatten. 5 Tage genießen und sich um nichts zu kümmern, es wurde für uns gekocht, wir mussten uns nur noch an den gedeckten Tisch setzen, Ausflugs- und vorallem Schnorchelzeiten alles war organisiert – herrlich. Mit uns waren wir zehn Gäste aus vier Ländern, Enrike unser Guide fast allwissend, ständig unter Strom mit einem kaum zu bremsenden Sprachfluss. Meisten gab es interessante Info’s zu den Galapagosinseln, ihrer Entstehung, den endemischen tierischen Landbewohnern und der Pflanzenwelt. Und wenn es zuviel wurde, half einfach nicht hinhören und dezent im Hintergrund fotographieren oder sich ans Ende der Gruppe hängen.
Ein Ort der Ruhe war dann das tägliche zweimalige Schnorcheln, an unterschiedlichen Spots mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Riffhaien, Weissspitzenhaien (Galapagos hat die größte “Haidichte” der Welt), verschiedenen Rochen, Wasserschildkröten und sich im Wasser tummelnde Leguanen, Seelöwen, Pinguinen und anderen Wasservögeln. Ständig begleitet durch das wachseme Auge unserer Begleitung über Wasser im Schlauchboot (Dingi).

Meeresleguane:
sind häufig am Strand zu sehen und leicht zu fotografieren, wie alle Tier auf Galapagos. Fluchtverhalten scheint den Tieren unbekannt zu sein. Nach der vegetarischen Futteraufnahme unter Wasser, wärmen sich die Leguane an Land auf dem schwarzen Lavagestein wieder auf. Ihre Körpertemperatur, sie sind wechselwarm, sinkt durch den Tauchgang stark ab.

Landleguan:
“lachende Drachen” sehen einfach spektakulär aus. Die schuppige Haut, die spitzen Krallen, der Rücken- und Nackenkamm, sowie der lange Schwanz erinnern auch ein bisschen an Godzilla. Sie sind sicherlich eine Attraktion. Vielleicht ist ihre freundliches Ausehen, ihre entspannte und vegetarische Lebensweise mit dafür verantwortlich, dass sie ein staatliches Alter von bis zu 70 Jahren erreichen.

Riesenschildkröte:
Die Reisenschildkröten gehören zu Galapagos wie Sonne und Regen. Von den 15 edemischen Unterarten gibt es heute noch 10. “Lonesome Gorge” starb 2012 als der letzte Vertreter seiner Art, die Meldung ging durch die Nachrichten. Diese Tiere sind langsam, sehr sehr langsam und früher, für die ersten Siedler der Inseln, als Nahrungsquelle eine leichte Beute, was fast zu ihrer Ausrottung führte. Diese grandiosen, bis zu 200 kg schweren Tiere, erlangen ein Alter von bis zu 150 Jahre (in Gefangenschaft sogar 170 Jahre) was vielleicht Micheal Ende in seinem Buch “Die unendliche Geschichte” dazu bewogen, hat “der alten Morola” Weissheit und Wissen zu unterstellen. Gewiss jedoch ist, dass die Riesenschildkröten für Darwin eine der Grundpfeiler der Evolutionstheorie war und das heute die Bemühungen groß sind, in Forschungsstationen die Population wieder aufzustocken.

Vögel:
Die Albatrosse, die in Walt Disney’s Bernhard und Bianca mit ihren unglaublich unbeholfenen Start-und Landemanövern gezeigt werden, gibts wirklich – wir haben sie live gesehen! Sie fliegen tatsächlich so. Sind die Vögel aber erst einmal in der Luft, zeigen sie ihr elegantes und grandioses Flugkönnen. Manche Albatrossarten haben sogar die Fähigkeit in der Luft während des Fliegen zu schlafen.

Ein weiterer eleganter Flugkünster und ein Pirat der Lüfte, ist der räuberische Fregattvogel, der im Flug anderen Vögeln die Beute klaut. Auffällig ist der rote Kehlsack der Männchen, auch wenn er nicht zur Balz eingesetzt wird. Roter Kehlsack und Schwarzes Gefieder sind ein beeindruckender Kontrast zueinander.

Der am nördlichst lebende und gleichzeitig kleinste seiner Art ist der Galapagos Pinguin. Wie sein Name schon erahnen lässt, gibt es ihn auch nur hier, er ist edemisch. An Land ist er nur sehr langsam, aber im Wasser sehr elegant und bis zu 40 km/h schnell. Er lebet monogam.

Blaue und rote Tölpel (Bubis im spanischen) sehr auffällig sind ihre blauen oder roten Füsse und sie sind keineswegs “tölpelhaft” unterwegs. Akrobatische und pfeilschnell sind sie in ihrem Sturzflug beim Fischfang.

Und schließlich ist der kleine Darwinfink ein hochinteressanter Vogel und nicht zuletzt Grundlage für die Evolutionstheorie seines Namensgebers Charles Darwin. Auf jeder Insel entwickelte sich der Fink anders, sogar innerhalb der Insel, je nach Lebensraum, ist der Schnabel angepasst an die Nahrungsquellen, mal gebogener, mal spitz, mal breiter, mal schmaler… der Vogel braucht schließlich jeweils unterschiedliches “Werkzeug”, je nachdem ob er Nüsse knacken will oder Kaktusblüten verzehrt.

Säugetiere:
Seelöwen sind auf Galapagos überall, selbst an belebten und lauten Häfen in den die Touristen nach ihre Gepäckstücke suchen und ihr weiterkommen organisieren, in Cafés und auf Promenaden. Sie liegen sie förmlich im Weg und lassen sich weder beim Schlafen stören, noch beim Säugen oder Spielen unterbrechen, geschwiegen denn das sie Platz machen. Auch die Strände sind voll, man hat den Eindruck, dass jedes freie Schattenplätzchen genutzt wird. Selbst beim Schnorcheln im Wasser kommen sie neugierig heran und laden zum Spiel ein. Aber insbesondere, wenn Nachwuchs in der Nähe ist, sollte man sich an Land nicht zu nah an die Tiere heranwagen, denn dann tritt der Beschützerinstinkt der Eltern zu Tage. Vorsicht ist auch bei grossen Männchen geboten, die mit Machogebaren “ihre” Weibchen dominieren.

Jetzt werden die Bilder tierisch und ein bisschen Musik von Peia “Machi” from Four Great Winds gibt’s auch dazu