… Chiles  Vulkane …

… Chiles  Vulkane …

9. Mai 2023 4 Von Stefan Paschmann

ja, wir sind in Chile und haben unser Staatenhopping Richtung Norden wieder aufgenommen. Bariloche (Argentinien – nur das man/frau nicht durcheinander kommt) hatten wir ‚abgefrühstückt‘ und rollten wir via San Martin de los Andes und Juin de los Andes im Dauerregen, Landregen, anhaltenden Regenfällen · ausgiebiger Regen · ergiebiger Regen und wie der nasse Schei…, der aus grauen Wolken vom Himmel, fällt noch so bezeichnet wird, in Richtung chilenischer Grenze. Die Grenzformalitäten nahmen wir schon mit fast überheblicher „Schugglergelassenheit“ … und prompt wurde der Sack Kartoffel und der Calafate Zierstrauch aus dem Badezimmer beschlagnahmt. Beides hatten wir übersehen, als wir die anderen Lebensmittel, Gemüse und Käse auf dem LKW versteckt hatten.

Die Therme Menetùe, in der Nähe von Pucón, war unser erstes Ziel nach der Grenze –  klar es war mal wieder eine körperliche Grundreinigung erforderlich. Unser Reinigungsritual war nicht nur phantastisch, sondern das Baden in den verschiedenen Becken geradezu sensationell. Stundenlag im vulkanisch gewärmten, ja fast heißen Wasser (… von der Erde geschenkte Energie!!), zu liegen ist grandios – wir mussten uns tatsächlich etwas an die ungewöhnlich hohen Temperaturen gewöhnen. Der Kreislauf will schließlich hinterherkommen. Thermalbäder gibt es hier quasi wie Sand am Meer,  – dass man das nicht zur Energiegewinnung nutzen kann?!

Chile ist das längste Land der Erde und beherbergt nicht nur den höchsten Landvulkan des Planeten, sondern auch das höchst gelegene Geysir Feld. Dieses befindet sich in einer der trockensten Wüsten (…da reisen wir später noch hin…). Und noch ein Superlativ, denn  Chile ist Rekordhalter in Sachen Erdbeben.

Beim Grenzübertritt versteckte sich der Vulkan Lanin in grauen Wolken und im Dauerregen. Da hatten wir am nächsten Tag, mit dem Vulkan Villarica Visasvis von Pucòn, sehr viel mehr Glück. 

Der Villarrica (2847 Meter) ist einer der aktivsten und seit 50 Jahren daueraktiven Vulkane Chiles. Meistens brodelt die Lava tief im Förderschlot, was nachts den Dampf rot illuminiert. Jedenfalls manchmal …. wir schauten jede Nacht nach und haben nix rot illuminiertes gesehen, nur Rauch –  der immer zu sehen ist.

Leider wurde der Alarmstatus  schon im Februar auf “gelb” erhöht und eine 500 m Sperr- und Sicherheitszone um den Krater des Vulkans festgelegt. Eine komplette Besteigung des Villarica ist damit vorläufig nicht mehr möglich. Dennoch ist auch bis zum erlaubten Aussichtpunkt  die Vulkanwanderung eine hochalpine Tour. Am Nationalpark Eingang wird nicht nur festgehalten wer am Vulkan unterwegs ist, sondern auch ob er/sie über die nötigen Kenntnisse und über Ausrüstung verfügt. Die Parkranger lassen sich den DAV Ausweis, Helm, Gurt, Steigeisen, Eispickel, Seil und Eisschrauben zeigen, erst danach gibt es das ok für die Tour. 

Beim Aufstieg brannte die Sonne ohne Gnade – fast hatte wir uns ein paar Wölkchen (nicht die grauen mit dem Regen) gewünscht. Von der brav mitgeführten Ausrüstung, waren Helm, Steigeisen und Eispickel ganz hilfreich, den Rest habe ich leider umsonst, schweißtreibend auf steilen Schneefeldern auf den Berg geschleppt. 

Anstrengend war`s  – zur Belohnung ging`s  am nächsten Tag wieder ins Thermalbad. Ihr wisst schon, im heißen Wasser liegen bis die Haut wellig ist … – war tatsächlich so und das ganze auch noch ohne schlechtes Gewissen für`s Klima,  denn die Erde selbst sorgt für´s heiße Wasser. Was für ein Planet, der uns so  versorgt und uns das um sonst schenkt…

Und dann ging es genauso weiter Vulkanbesteigung, zumindest fast, denn wir sind leider zu spät losgegangen und kurz vor dem Gipfel mussten wir wieder umgekehrt  … L (Vulkan Lonquimay 2800 Meter) – heißes Wasser und wellige Haut in der Therme Tolhuaca… auch nicht ganz wellige Haut, denn baden nur unter bewaffneter Polizeiaufsicht möglich und nur höchsten 30 Minuten sagte uns der Beamte, da es Konflikte zwischen Mapuche auf der eine Seite und der Regierung und den Siedlern auf der anderen Seite gibt. Die Therme, der Lieblingslaster und wir waren nämlich  im „Land der Mapuche“ kurz erklärt: den Mapuche als Ureinwohner gehörte das Land… es wurde ihnen weggenommen und unter Siedlern weitflächig aufgeteilt und meistbietend öffentlich verhökert und wie immer wurden die Ureinwohner in Reservate zurückgedrängt. Alles wiederholt sich immer wieder und wieder – kein Wunder, dass die Mapuche sich wehren und Siedler und Projekte der Regierung angreifen. LLL

Trotzdem viel Spaß beim Bilder schauen…